Redeflussstörungen: Stottern / Poltern

Das Stottern betrifft ca. 800.000 Menschen in Deutschland (Richard Ham „Techniken der Stottertherapie“). Stottern kann sich in einem relativ lockerem Wiederholen von Silben zeigen bis hin zu starken Blockierungen, bei denen das Wort überhaupt nicht mehr heraus kommt.

Das Stottern kann intervallmäßig auftreten, nur in bestimmten Situationen (z. B. bei Aufregung oder Anspannung) oder ständig bei fast jeder Äußerung.

Zusätzlich zu den Sprechunflüssigkeiten kommen unterschiedlich starke Begleitsymptome, wie z. B. Verkrampfungen im Kehlbereich, in der Bauchmuskulatur oder im Gesicht dazu.

Viele Menschen leiden sehr unter ihren Sprechproblemen. Häufig werden Situationen, in denen das Stottern auftritt, vermieden oder Wörter, die schwer auszusprechen sind, werden umschrieben (Vermeideverhalten).

Negative Reaktionen von der Umwelt können dieses Vermeideverhalten verstärken, so dass es zu Einschränkungen im Berufsleben und im Privatbereich bis hin zu einer gesellschaftlichen Isolation kommen kann.

Wie wird gearbeitet?

Zusammen mit dem Patienten werden Ziele erarbeitet wie

  • Umgang mit dem Stottern im Alltag
  • lockerere Sprechweisen einüben
  • Auflösen von Blockaden
  • Selbstwahrnehmung des Sprechens, der Körperspannung und des Kommunikationsverhaltens schulen
  • Anwendung des Gelernten in der Umgebung, zunächst mit Unterstützung der Therapeutin

 

Beim Poltern spricht die/der SprecherIn sehr schnell, so dass häufig Silben „verschluckt“ werden und die Aussprache ist undeutlich, so dass sie/er nicht mehr verstanden wird.

Auch das kann die Kommunikation mit den Mitmenschen privat oder im Beruf stark beeinträchtigen. Eine langsamere Sprechweise kann oft nur kurze Zeit durchgehalten werden, und der/die SprecherIn fällt automatisch wieder in die schnelle und unverständliche Art zu sprechen zurück.

Wie wird gearbeitet?

  • Strukturierung des Sprechablaufes
  • bewusstes Einsetzten der Atempausen
  • Schulung der Eigenwahrnehmung für den Zusammenhang zwischen Sprechen, Atmen und Körperspannung
  • Anwendung des Gelernten in Kommunikationssituationen

Was ist zu tun?

Gehen Sie vorab zu einer/m Ärztin/Arzt und schildern Sie Ihre Problematik. Dort kann gegebenenfalls ein Rezept für eine logopädische Therapie ausgestellt werden.